Behandlung

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie behandelt das Leiden der Seele. Mit Psychotherapie können psychische, psychosoziale oder auch psychosomatisch bedingte Leidenszustände und Verhaltensstörungen geheilt werden.
Das Ziel einer Psychotherapie ist es, in Lebenskrisen zu helfen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.
Im Zentrum stehen das gemeinsame Gespräch, der Austausch und die therapeutische Beziehung zwischen dem Klienten und dem Therapeuten.
Wichtige Voraussetzungen für eine Psychotherapie sind der Wunsch etwas zu verändern, und die Bereitschaft, sich mit seinen Gefühlen und seinem Erleben zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen.

 

Definition aus dem Psychotherapiegesetz, BGBI. Nr. 361/1990

Psychotherapie ist „die nach einer allgemeinen und besonderen Ausbildung erlernte, umfassende, bewusste und geplante Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich-psychotherapeutischen Methoden in einer Interaktion zwischen einem oder mehreren Behandelten und einem oder mehreren Psychotherapeuten mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Behandelten zu fördern.“
Welche psychotherapeutische Berufsgruppen stehen zur Auswahl?

Wie unterscheiden sich Psychologen, Psychiater, Psychotherapeuten und Neurologen?

Vielen fällt die Unterscheidung zwischen den diversen Berufsbezeichnungen bei der Suche nach einer psychotherapeutischen Behandlung schwer. Ein Termin bei einem beliebigen Psychologen oder Psychiater reicht nicht aus, da es Unterschiede in den Behandlungsschwerpunkten gibt.

Diplom-Psychologen befassen sich in erster Linie mit dem normalen Funktionieren der Psyche und nur in zweiter Linie mit psychischen Krankheiten. Nur im Spezialgebiet der Psychologie, nämlich die klinische Psychologie geht es um Störungen der normalen psychischen Funktionen. Daher befähigt ein Psychologiestudium allein noch nicht dazu, Patienten zu behandeln. Ohne weitere Zusatzausbildung liegen die Tätigkeitsfelder eines Diplom-Psychologen entweder in der Forschung oder in unterschiedlichen Bereichen, wo psychologische Kenntnisse gefordert sind (z. B. Testdiagnostik, Meinungsforschung, Personalauswahl etc.).

Psychiater
Psychiater sind Ärzte mit abgeschlossener Facharzt-Ausbildung zum Psychiater. Mit der Ausbildung zum Psychiater und auch die Ausbildung zum Psychotherapeuten erhalten die Ärzte den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie bezeichnet.

Psychotherapeuten
Psychotherapeuten sind Ärzte oder Diplom-Psychologen, die nach ihrem Studium eine spezielle Zusatzausbildung (Aufbaustudium) an universitären oder staatlich anerkannten privaten Akademien absolvieren. Diese Spezialisierung befähigt sie zur Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Neurologen sind Ärzte mit abgeschlossener Facharzt-Ausbildung zum Neurologen und behandeln alle erkennbaren organischen Krankheiten des Nervensystems, wie z. B. Funktionsausfälle oder Fehlsteuerungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Sinnesorgane, der peripheren Nerven oder der Muskulatur. Sie können keine psychotherapeutischen Aufgaben erbringen.

Wer ist ein qualifizierter Therapeut?

Seit 1999 ist die Bezeichnung „Psychotherapeut“ gesetzlich geschützt, um eine qualitativ hohe Behandlung zu sichern. Das Psychotherapeutengesetz legt fest, dass sich nur diejenigen Psychologen und Ärzte als „Psychotherapeut“ bezeichnen dürfen, die eine Approbation besitzen, also über eine staatliche Erlaubnis verfügen, einen Heilberuf auszuüben.

Eine Approbation erhält:

  • Wer ein Diplom –Psychologiestudium absolviert hat
  • Wer zusätzlich eine anerkannte psychotherapeutische Ausbildung mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen hat. Der Abschluss ist entweder nach einer dreijährigen Vollzeitausbildung oder einer fünfjährigen berufsbegleitenden Ausbildung zu erlangen. Eine praktisch psychotherapeutische Tätigkeit in einer Klinik ist Bestandteil der Ausbildung.
Die unterschiedlichen Verfahren einer Psychotherapie

Approbierte Psychotherapeuten arbeiten mit Behandlungsverfahren, die in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen überprüft wurden und sich als wirksam erwiesen haben. Sie verfügen über Kenntnisse, das ganze Spektrum psychischer Störungen nach neuesten internationalen Erkenntnissen zu diagnostizieren und zu therapieren. Egal, ob Sie an starken Ängsten, einer Magersucht oder einer Depressionen leiden, ein approbierter Psychotherapeut kann Ihnen qualifiziert weiterhelfen.

 

Anerkannte Psychotherapieverfahren

 

Als wissenschaftlich anerkannt gelten zwei Hauptverfahren der Psychotherapie:

 

 

Verhaltenstherapie

Therapeuten dieser Ausrichtung sehen das Verhalten/Handeln des Patienten als zentralen Ansatzpunkt. Verhaltenstherapie beinhaltet die Anwendung der Verhaltenswissenschaften, um Individuen bei Veränderungen in der von ihnen angestrebten Richtung zu unterstützen. Verhaltenstherapie betont besonders die Prinzipien menschlichen Lernens, die für problematische Entwicklungen innerhalb eines menschlichen Lebens verantwortlich gemacht werden.

 

Verhaltenstherapie ist immer:

 

  • Problem- und zielorientiert
  • Konzentriert auf die Ursachen und Auslöser sowie aufrechterhaltenden Faktoren eines psychischen Problems
  • Transparent und handlungsorientiert
  • Hilfe zur Selbsthilfe und übertragbar auf den Alltag.

In der Verhaltenstherapie wird auch großer Wert auf die Erfassung der Effektivität der Therapie gelegt (z. B. durch Aufzeichnung und Bewertung von Veränderungen). Die verhaltenstherapeutisch orientierten Praktiker gehen davon aus, dass aktuelle Umgebungsbedingungen die wichtigsten Bestimmungselemente menschlichen Verhaltens darstellen. Die in der Verhaltenstherapie benutzen Therapieverfahren beabsichtigen in erster Linie eine Erhöhung der Selbstkontrolle des Individuums; dazu gehört insbesondere ein Auf- und Ausbau von Fähigkeiten und Fertigkeiten zwischen den therapeutischen Sitzungen, z. B. durch Aufgaben, Übungen in der natürlichen Umgebung des Patienten etc. Eine Ergänzung und Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie bildet die kognitive Verhaltentherapie bzw. kognitive Therapie. Kognitive Therapeuten sind der Auffassung, dass viele menschliche Probleme von dysfunktionalem (d. h. nicht zielführendem) Denken herrühren und dass diese Gedanken menschliche Emotionen und menschliches Verhalten beeinflussen. Das Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie besteht konsequenterweise darin, die Denkmuster eines Klienten zu verändern, damit eine Veränderung des Verhaltens und der Emotionen erfolgen kann.

 

Psychoanalytische bzw. psychodynamische Therapien

Psychotherapie behandelt das Leiden der Seele. Mit Psychotherapie können psychische, psychosoziale oder auch psychosomatisch bedingte Leidenszustände und Verhaltensstörungen geheilt werden.

Das Ziel einer Psychotherapie ist es, in Lebenskrisen zu helfen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.

Im Zentrum stehen das gemeinsame Gespräch, der Austausch und die therapeutische Beziehung zwischen dem Klienten und dem Therapeuten.

Wichtige Voraussetzungen für eine Psychotherapie sind der Wunsch etwas zu verändern, und die Bereitschaft, sich mit seinen Gefühlen und seinem Erleben zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen.